Die beiden Fahrzeugbauer, die Daimler Truck AG und die Volvo Group, stehen ganz klar zur weiteren Entwicklung und Produktion der wasserstoffbasierten Brennstoffzelle. Dies wurde aktuell in der Strategie für das bestehende Brennstoffzellen-Joint Venture cellentric der beiden Firmen bestätigt. Ziel ist es die Entwicklung der Brennstoffzelle zu beschleunigen und hier die weltweite Führung im Einsatz der Brennstoffzelle in Nutzfahrzeugen zu übernehmen. Geplant ist der Neubau eines der größten Brennstoffzellenwerke in Europa. In Esslingen bei Stuttgart ist aktuell die Vorserienproduktion der Brennstoffzelle für den Einsatz in Nutzfahrzeugen geplant.
Die Bundesregierung hat hier das Programm "die Nationale Wasserstoffstrategie" aufgelegt.
Direkt zum Programm zur nationalen Wasserstoffstrategie in Deutschland
Beide cellcentric Anteilseigner fordern von der EU einheitliche Regeln beim zukünftigen Einsatz der Brennstoffzellentechnologie in Europa.
Martin Daum, Vorsitzender des Vorstands der Daimler Truck AG und Mitglied des Vorstands der Daimler AG: „Elektrische Lkw mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb werden eine Schlüsseltechnologie für den CO2-neutralen Transport der Zukunft sein. In Kombination mit rein batterieelektrischen Antrieben können wir unseren Kunden je nach Anwendungsfall so die besten lokal CO2-neutralen Alternativen anbieten. Allein mit batterieelektrischen Lkw wird dies nicht möglich sein. Gemeinsam mit unserem Partner, der Volvo Group, stehen wir voll und ganz hinter unserem Brennstoffzellen-Joint Venture cellcentric und treiben die Entwicklung der Technologie sowie die Vorbereitung der Serienproduktion mit Hochdruck voran. In Bezug auf die notwendige Wasserstoffinfrastruktur ist grüner Wasserstoff langfristig der einzig sinnvolle Weg.“
Martin Lundstedt, CEO der Volvo Group: „Es ist unser aller Priorität, die Ziele des Pariser Abkommens spätestens bis 2050 zu erreichen und somit CO2-neutral zu werden. Wir sind davon überzeugt, dass die wasserstoffbasierte Brennstoffzellentechnologie eine wichtige Rolle bei der Erreichung dieses Meilensteins spielen wird. Uns ist jedoch auch klar, dass es dabei um mehr als nur die Elektrifizierung von Maschinen und Fahrzeugen geht. Es bedarf einer breiteren Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren, um die notwendige Technologie und Infrastruktur zu entwickeln. Deshalb fordern wir ein gemeinsames Vorgehen von politischen Entscheidungsträgern und Regierungen auf der ganzen Welt, um die wasserstoffbasierte Brennstoffzellentechnologie zum Erfolg zu führen. Partnerschaften wie cellcentric sind für uns von entscheidender strategischer Bedeutung, um den Straßengüterverkehr zu dekarbonisieren.“
Die großen Lkw-Hersteller Europas – auch unterstützt durch die Daimler Truck AG und die Volvo Group – fordern den Aufbau von rund 300 Hochleistungs-Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge bis 2025 in Europa. Bis zum Jahr 2030 sollten mindestens 1.000 Wasserstoff-Tankstellen in Europa an den Hauptverkehrsstrecken zur Verfügung sein.
Aktuelle Übersicht der verfügbaren/geplanten Wasserstofftankstellen
Der Aufbau der Tankstellen wird sicher eine Herausforderung werden. Das gleiche gilt natürlich auch für entsprechende Schnellladesäulen für den rein batterieelektrischen Einsatz von Nutzfahrzeugen in Europa.
CO2-neutrale Lkw sind derzeit erheblich teurer als konventionelle Fahrzeuge. Daher ist ein politischer Rahmen nötig, der sowohl Nachfrage als auch Wirtschaftlichkeit sicherstellt. Die Daimler Truck AG und die Volvo Group befürworten Anreize für CO2-neutrale Technologien sowie ein Besteuerungssystem auf Basis von CO2- und Energiegehalt; ein Emissionshandelssystem könnte eine weitere Option sein.
Weiterhin werden selbstverständlich bei der Daimler Truck AG und der Volvo Group auch die rein batterieelektrisch angetriebenen Lastwagen für spezielle Einsatz wie z.B. im Nahverkehr weiterentwickelt.
Für die schweren Nutzfahrzeuge, welche im europäischen Fernverkehr im Einsatz sind, wird die Brennstoffzelle sicher eine wichtige Antriebsquelle der Zukunft werden.
Aktuell sind über 300 Experten der beiden Anteilseigner in der Entwicklung aktiv. Mehr als 700 Einzelpatente wurden bereits erteilt.
In drei Jahren sollen die ersten Fahrzeuge mit Brennstoffzellentechnik in die Kundenerprobung gehen. Bereits heute sind etliche Nutzfahrzeuge und Busse anderer Hersteller mit der Brennstoffzellentechnik erfolgreich im täglichen Alltag im Einsatz.
Der politische Wille und die Kosten/Nutzen Situation wird in Zukunft zeigen, welches Antriebssystem die neue Mobilität bewegt.